Kölner Eifelverein erhält Umweltpreis

UMWELT-PREIS der EWV 2014
Eine Auszeichnung, die Umweltschutz und nachhaltige Erfolge belohnt.
Die Europäische Wandervereinigung gab die Gewinner ihres vierten Umweltpreises am 27.9.2014 im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung in Schöneck, Deutschland, bekannt. Der Umweltpreis wurde dank Zuwendungen der Stiftung GDF SUEZ in Partnerschaft mit der Europäischen Wandervereinigung ermöglicht.
Spezialpreis: Kölner Eifelverein, Köln (Deutschland) für ihre Bemühungen um Partnerschaft mit einem Unternehmen des öffentlichen Verkehrs (ÖV) / Intensivierung der ÖV-Nutzung.
                  
Marcel Grandjean, der Vorsitzende der Arbeitsgruppe ECO Award der Europäischen Wandervereinigung (EWV), hat auf der Außerordentlichen Mitgliederversammlung dem KEV-Vorsitzenden Klaus Dorbach offiziell das Diplom für den Umwelt-Spezialpreis der EWV überreicht. „Die Jury hat einstimmig entschieden, dem Kölner Eifelverein den mit 500 Euro dotierten Spezialpreis zuzusprechen für seine Bemühungen zur Intensivierung der Nutzung des öffentlichen Verkehrs…. Dies wurde in eindrücklicher Weise in der Projekteingabe durch Franz Josef Becker dokumentiert“, so Marcel Grandjean in seiner Ansprache. Er stellte dabei auch die EWV vor, der heute 60 Wanderorganiationen aus 33 Ländern mit über 3,5 Millionen Mitgliedern angehören. Ziel der Vereinigung sei die Förderung des grenzüberschreitenden Wanderns als Symbol der Einheit zwischen den Nationen in Europa u.a. durch die Schaffung und Wartung eines grenzüberschreitenden Wegenetzes. Es gibt bereits zwölf Fernwanderwege quer durch Europa – vom Nordkap bis Sizilien und von den Kanarischen Inseln bis nach Zypern.

Der Kölner Eifelverein e. V., gegründet 1888, ist der selbständige stadtkölnische Wanderverein mit Mitgliedschaft im Deutschen Wanderverband. Die meisten seiner Mitglieder sind Kölner Bürger. Die Mitgliederzahl liegt derzeit bei über 800 – nach einem bedeutsamen Zuwachs in den letzten zwei Jahren.
 Von Beginn seiner Wandertätigkeit an, stand die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Vordergrund. Die Wanderungen beginnen zum Teil bereits im Stadtgebiet. Fernere Startorte jedoch werden mit der Bahn oder später auch mit Buslinien erreicht. Im Verlaufe der 50er Jahre erbrachte der Kölner Eifelverein Pionierleistungen bezüglich des Autowanderns. Initiativ wurden Autowanderparkplätze an den Randstellen der Erholungsgebiete gefordert und Rundwanderwege von den Parkplätzen aus angelegt. In dieser Zeit machte sich allerdings auch ein Grundkonflikt bemerkbar. Wanderführer, die dem Ideal des Vorkriegswanderns verbunden waren oder Wandern unter dem Siegel der Naturverbundenheit verstanden, verweigerten Personen, die mit dem Pkw zum Startpunkt der Wanderung anreisten, die Teilnahme an den von ihnen geführten Wanderungen.
 In den letzten Jahrzehnten, spätestens seit den 90er Jahren, entwickelte sich sozusagen automatisch die ÖPNV-Nutzung nicht nur zur vorherrschenden Verkehrsmittelnutzung, sondern ihr wird durch alle Wanderführerinnen und Wanderführern Vorschub geleistet. Schließlich erreicht sie beim Wanderangebot des Vereins ein Alleinstellungsmerkmal. Zu den Treffpunkten – das sind Positionen, von denen aus die Wandergruppen gemeinsam einen Wanderstartpunkt anfahren – oder den Startpunkten – das sind die Punkte, zu denen die Wanderer selbständig zum Beginn der Wanderungen anfahren - gelangen fast 100 Prozent mit dem ÖPNV bzw. erreichen sie in geringer Zahl per Fahrrad oder zu Fuß.
 Das Projekt, das zwischen 2011 und 2013 realisiert wurde, entwickelte sich aus den Zielen der Satzung des Vereins. Auf Grund der Verkehrsnetze, der Verkehrsdichte, der Preise für Verkehrsleistungen im Verkehrsverbund und der Zielsetzung der Hauptverkehrsträger, umweltfreundliche Angebote zu machen, verlor die individuelle Automobilität immer mehr an Attraktivität. Individuelle An- und Abreisen erweisen sich als unbequem und teuer.
 Dank einer engen Zusammenarbeit mit den Vertretern des öffentlichen Nahverkehrs konnte so eine ressourcenschonende, die Umwelt wenig belastende Wanderpolitik unter Einbezug der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel umgesetzt werden. Maßgeblich dazu beigetragen haben die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), die Teil des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) sind. In diesem Verkehrsverbund sind 29 Nahverkehrsunternehmen organisiert.
 Damit erfolgte auch eine Verstärkung der Orientierung der Wanderpläne an den Angeboten des ÖPNV. Ferner konnte die Unterstützung des Unternehmens für Aktivitäten des Vereinslebens gewonnen werden, was u.a. durch Informationen zur Nutzung des KVB-/VRS-Angebots an unsere Mitglieder durch detaillierte Verkehrsinfos im Wanderplan erfolgte.